Day 18 - Range Day

    • Offizieller Beitrag


    FROM:

    USAFE Aegean Command, Iraklion, Crete
    Oberst i.G. Fröhlich

    TO:

    C/O 1st Glory Wings, Kasteli Air Base, Crete
    Col K. “Dro16” D. o.V.i.A.

    COPY TO:

    USAFE, Ramstein, Germany
    Gen. Gorenc

    Allied Joint Force Command Naples, Italy (JFC Naples)
    Admiral Mark E. Ferguson III.

    DTG:021800Zoct17

    Betr.:Einsatzbereitschaft 1st Glory Wings

    hier:NRF-Zertifizierung: Das Qualitätssiegel für fliegende Verbände

    Meine Herren Piloten!

    Die 1st Glory Wings ist seit dem 30.04.2017 im Rahmen der Operation „Trojan Shadows“ eingesetzt, dies zum ersten Mal in ihrer Geschichte als Teil der Nato Response Force (NRF). Dieser innerhalb kürzester Zeit weltweit verlegbare schnelle Eingreifverband der NATO umfasst eine breite Palette militärischer Fähigkeiten, um für ein breit gefächertes Aufgabenspektrum gewappnet zu sein und stellt die Speerspitze aller NATO-Einheiten dar.

    Ihre hohe Leistungsfähigkeit zeigte die Staffel in einer Vielzahl von Operationen über der koreanischen Halbinsel, die Erfolge welche dabei erzielt wurden hatten einen großen Anteil am erstmaligen Nachweis der „Full Operational Capability“, welcher zu Einsatzbeginn festgestellt wurde. Diese Zertifizierung, für die Fähigkeit in der NRF (NATO-Response Force) eingesetzt zu werden, kommt einem “Ritterschlag” gleich.

    Im Auftrag des Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) Mons/Belgien, wurde nach der Auswertung der letzten Einsatzberichte der 1st Glory Wings ein NRF-Überprüfungsprozess angeordnet.

    Ein Grund dafür ist die hohe Verlustrate der Staffel, zusätzlich soll die Qualifikation für die Zusammenarbeit mit einem „Spotter“ (FAC) nachgewiesen werden.

    Eine NRF-Zertifizierung oder der Nachweis als „Schnelle Eingreiftruppe der NATO“ eingesetzt werden zu können bedarf umfangreicher Überprüfungen und Tests. Da solch ein hocheffizientes Kräftedispositiv in einer sehr hohen zeitlichen Verfügbarkeit stehen muss, sind diese umfassenden Fähigkeitsbewertungen erforderlich.

    Es ist die einhellige Meinung unserer vorgesetzten Dienststellen, dass der Ausbildungsgrad der 1st GW zurzeit nicht den Einsatzerfordernissen entspricht.

    Diese Überprüfung im Laufe einer Operation durchzuführen wird zunächst als „unglücklich“ angesehen. Die negativen Ereignisse der letzten Wochen geben aber keinen Handlungsspielraum für einen weiteren Aufschub. 43 verlorene F-16, eine Unmenge an Beschädigungen und den Spitzenreiter („Demolition Man“) in den eigenen Reihen, dieser mit 8 verlorenen Maschinen, spricht nicht gerade für den Status der „uneingeschränkten Einsatzbereitschaft“!

    Ich bin aber der festen Überzeugung, dass ihre Staffel diesen Test bestehen wird und wir dann gut aufgestellt in die Zukunft blicken können.

    Das Prüfteam wird am 04.Oktober anreisen, der Tag der Durchführung wurde auf den 06.10.2017 terminiert. Einzelheiten sind vor Ort abzusprechen.

    Ich wünsche Ihnen für das Kommende viel Erfolg und erwarte den Abschlussbericht bis

    NLT: 081200Zoct17

    In der festen Überzeugung eine erfolgreiche Zertifizierung verbleibe ich

    mit kameradschaftlichem Gruß

    Ihr

    H.-J. Fröhlich
    Oberst i.G.

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    PRÜFMATRIX

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    Geboren zu fliegen, aber gezwungen zur Arbeit!

    • Offizieller Beitrag

    An alle Piloten!

    Als Anlage der gedachte Verlauf für die Zertifizierung mit der Bitte um Auswertung!

    Flighteinteilung folgt nach Anmeldeschluss, Sonntag: 2000 Uhr!

    Good Luck!

    Der C/O

    • Offizieller Beitrag

    Ergänzende Informationen!

    Stand: 051900B

    Der C/O

    • Offizieller Beitrag

    Als Anlage das "Frequenzmanagement" für die kommende "NRF-Zertifizierung" mit der Bitte um Beachtung!

    Ggf. werden die Teile Human ATC/Range-Control noch Ergänzungen haben - diese dann im Flightbriefing!

    Good Luck!

    Der C/O

    • Offizieller Beitrag

    Ergänzungen zur Zielverteilung auf der Range!

    Als Anlage die Position des "FAC" (in persona Sparrow) und die Ziele zum Einsatz der BDU-33 bzw. die "Strafing-Targets", diese im Bereich des "Center Junkyard"!

    Wichtig ist, dies vor allem beim Angriff mit der Gun, unser "Beobachter" ist unweit der Schusslinie. "Feuer frei" nur nach eindeutiger Zielidentifizierung... ... und dieses ist nicht die "Dragon Lady"!

    Reaper
    Bitte die Außensichten für die Trefferaufnahme freischalten! Danke!

    Der C/O

    • Offizieller Beitrag

    An alle Piloten des Zertifizierungsfluges „NRF - Full Operational Capability“!

    Unsere Piloten zeichnet ein hohes Maß an geistiger Flexibilität aus, dies in der Umsetzung der Vielzahl von Vorgaben, auch noch kurz vor Einsatzbeginn.

    Als Anlage die letzten geänderten Werte der Range-Control, Schwerpunkt ist der Gun-Einsatz, mit der Bitte um Auswertung.

    Es gibt zum Sicherheitsbefehl Nr. 1 zwei Änderungen:

    1. Base Altitude (in ft) MSL "Strafe Gun": Streiche 2900 ft. Setze: 3900 ft

    2. Foul Altitude Gun: Wir belassen die 500 ft!

    In der Sicherheitsskizze ist von 300 ft die Rede. "Gunfire only 300 ft AGL at Training Area". Wir wollen ja, dass alle die "Nase" wieder hochbekommen, bei 450 kts nicht immer einfach!

    Viel Erfolg in der Umsetzung - bitte die "Foul-Höhen" im Auge behalten! 8o

    Der C/O

    • Offizieller Beitrag

    Allen Piloten nachfolgende Entscheidung des HQ zur Kenntnis!

    Zusammenfassung: "Durchgefallen"!

    Man wirft uns eine mangelhafte Flugvorbereitung vor, welche dann zu einem Flugunfall geführt hat!

    Der C/O

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    FROM:

    USAFE Aegean Command, Iraklion, Crete
    Oberst i.G. Fröhlich

    TO:

    C/O 1st Glory Wings, Kasteli Air Base, Crete
    Col K. “Dro16” D. o.V.i.A.

    COPY TO:

    USAFE, Ramstein, Germany
    Gen. Gorenc

    Allied Joint Force Command Naples, Italy (JFC Naples)
    Admiral Mark E. Ferguson III.

    DTG:091800Zoct17

    Betr.:Einsatzbereitschaft 1st Glory Wings

    hier:NRF-Zertifizierung: ERGEBNIS


    Das HQ Aegean Command gibt den Abschlussbericht zur „NRF-Zertifizierung“ der 1st Glory Wings heraus.

    Am 06. Oktober 2017 wurde die 1st GW einer Prüfung unterzogen, welche die „NRF - Full Operational Capability“ feststellen sollte.

    Diese Überprüfung bestand aus vier Teilen:

    1. Midair-Refueling
    2. Visual- and TACAN-Approach KASTELI Air Base
    3. Bomb Run „JSOW“, hier: „SARIA ISLAND“
    4. ASSIMI Range-Procedures

    Nach Auswertung aller schriftlichen und digitalen Unterlagen sowie den Bewertungen der eingesetzten Prüfer vor Ort ist festzustellen,

    „Die NRF-Zertifizierung, unabdingbarer Voraussetzung zur weiteren Teilnahme an der NATO- Operation „TROJAN SHADOWS“, wurde
    -nicht bestanden-!“

    Die Gründe zur Feststellung dieses Status sind vielfältig, mangelhafte Vorbereitung und Durchführung wird von allen Stationen gemeldet.

    Ein Auszug aus dem Protokoll der Range-Control:

    - die Pattern ALTITUDES größtenteils nicht gestimmt haben

    - die Spacings viel zu oft zu eng waren (da haben einige Piloten offensichtlich mangelndes Selbstbewusstsein und wollen ihren Vorausflieger ja nicht verlieren!

    - die Pattern selbst nur ganz selten als schöne Box-Pattern geflogen wurden - manchmal "wild" drin rumgekurvt wurde und dadurch sogar mehrfach die Reihenfolge geändert/gefährdet wurde

    - 2 mal das Pattern in Richtung KASTELI Tacan Approach verlassen wurde (sehr gefährlich)

    - einmal auch von außen her durch ASSIMI Sperrgebiet geflogen wurde

    - die Minimum Höhen (pullout = tiefster Wert auf dem Radarhöhenmesser) oft nicht eingehalten wurde - beim STRAFING GAR NIE !!!- da ist die Gefahr eines Querschlägers / Selbstzerstörung einfach gegeben

    Fazit: Das bisher gesagte hatte nun rein garnix mit dem speziellen RANGE Problem (calls) zu tun sondern ist schlicht und ergreifend eine fliegerische Einstellung!

    Dass natürlich die vielen calls hier DAZU kommen und sicher den Einen oder Anderen verwirrt habe/abgelenkt haben - das ist klar.

    Aber rein fliegerisch war dies sicher keine Glanzleistung der Staffel!

    Weiter wird auch die Nichteinhaltung des Stationsumlaufes genannt, welcher dann zu Irritationen im Bereich der ASSIM-Range und Sicherheitsproblemen führte. Tankversagen einiger Piloten, fehlender Waffeneinsatz oder Fehler in der Bedienung der „JSOW“ bis hin zu unsauberen Anflügen auf die Base KASTELI.

    Positiv berücksichtigt wurde natürlich die „Tagesform“ der eingesetzten Piloten, techn. Probleme wie auch die zum Einsatzende hin schlechten Witterungsbedingen.

    Die o.a. Punkt waren aber nicht ausschlaggebend für diesen negativen Bescheid!

    Der Absturz des Piloten Captain R. „BadCrow“ J., hier durch einen Orientierungsverlust des Piloten begründet, führte zu dieser Einstufung!

    Die Unfalluntersuchung legt dazu zwei Gründe für diesen Unfall offen, welche durch den entsprechenden Lead oder MC bei zeitgerechtem Eingreifen hätte vermieden werden können.

    1. Take-off mit einer beschädigten F-16! Es wurde zu Einsatzbeginn ein massives Probleme in der Datendarstellung im HUD gemeldet. Der Pilot flog nur seinem Vordermann nach, bis die Sichtbedingungen dies nicht mehr zuließen!

    2. Mangelnde Flugvorbereitung und fehlerhafte Auswertung der vorhandenen Wetterdaten! Diese führten zur besagten Desorientierung des Piloten B., zusätzlich waren weitere Piloten, hier die Flights Fury1 und Lobo1, gefährdet. Der Pilot B. konnte den Schleudersitz nicht mehr betätigen!

    Die ATIS von 0525LT sagte ab 0800LT eine massive Wetterverschlechterung voraus!

    Nebel mit Sichten bis max. 900 m, dies bei einer geschlossene Wolkendecke! Aufgrund fehlender Sonneneinstrahlung war mit einer Nebelauflösung nicht zu rechnen!

    Nur Dank des hervorragenden Einsatzes der Towerbesatzung von KASTELI, hier in persona Maj Sparrow und 2nd Ziri ist es zu verdanken, dass es nicht noch zu weiteren Unfälle kam!

    Jeder Pilot wusste, dass KASTELI über keine ILS-Unterstützung für einen „precison approach“ verfügt! Die vorhandene TACAN-Stützung reicht nicht aus, um in diesem schwierigen Gelände, bei Sichten <900m, einen sicheren Anflug zu gewährleisten.

    Die nächsten Plätze für eine ILS-unterstützte Landung sind auf PAFOS und AKROTIRI/Zypern, ca. 350 nm entfernt bzw. DIAGORAS auf RHODOS gelegen, ca. 160 nm, zu finden!

    Wurde dies so im Flightbriefing vermittelt?

    Nur wenigen Piloten war dies bekannt, so die Vernehmungsprotokolle!

    Die Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass durch eine intensive Auswertung der ATIS-Meldung und aller vorhandenen Wetterinformationen ein Abbruch des Zertifizierungsfluges, dies durch MC oder den entsprechenden Flightlead initiiert, den Unfalltod von Captain BadCrow hätte vermeiden können. Bei guten Sichtbedingen wäre Capt B., trotz fehlerhafter Maschine, sicher gelandet!

    Ein zeitgerechtes „RTB“, dies mit der Landung aller Teile bis 0800 Ortszeit, wäre die richtige Entscheidung gewesen!

    Auftrag an den C/O der 1st GW!

    Ausarbeitung eines umfangreichen Ausbildungsplanes, welcher mit Masse die o.a. Themen beinhaltet, dies mit dem Ziel, die vorhanden Defizite abzubauen!

    Vorlage bis: 101200Zoct17

    Bis auf Weiteres nimmt die 1st GW an keiner Operation im Rahmen von „Trojan Shadows“ mehr teil.

    Die Prüfungskommission legt die Nachprüfung auf den 27. Oktober fest - Einzelheiten folgen!

    Im Auftrag

    H.-J. Fröhlich
    Oberst i.G.

    ANLAGE

    Auswertung ATIS des Unfalltages. Diese als "Pflichtlektüre" für alle Piloten!